Die Charité im Dritten Reich

Kein Widerstand gegen die Einengung des wissenschaftlichen Diskurses durch das Verbot der Nennung jüdischer und politisch andersdenkender Kollegen.

Sabine Schleiermacher und Udo Schagen


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Lebenslauf Dr. med. Udo Schagen

  • Udo Schagen studierte von 1960 - 1966 Medizin in München, Münster, Innsbruck und Hamburg, war bis 1969 in verschiedenen Krankenhäusern Hamburgs und des Rheinlands tätig.
  • Er promovierte 1968 mit einer experimentellen Arbeit in der Kreislaufphysiologie zum Dr. med. und erhielt im gleichen Jahr seine Approbation als Arzt.
  • 1969 - 1971 war er zunächst DFG-Stipendiat und dann Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Physiologischen Institut der Freien Universität Berlin (FUB).
  • Ab 1971 bis 1986 verantwortete er im Planungsstab des Präsidenten und dann als Abteilungsleiter die Administration der medizinischen Hochschulbereiche der FUB.
  • Seit 1986 bis 2004 leitete er die Forschungsstelle Zeitgeschichte der Medizin, zunächst an der FUB und dann an der Charité - Universitätsmedizin Berlin. Von 2003 bis 2007 führte er (gemeinsam mit Sabine Schleiermacher) das DFG-Projekt "Wissenschaftlicher Anspruch und staatliches Interesse. Die Hochschulmedizin an der Charité im Wechsel politischer Systeme 1933 und 1945" durch.
  • Am Institut für Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin der Charité Universitätsmedizin Berlin ist er weiter als Gastwissenschaftler tätig.
  • In den Jahren 1971 - 1998 war er Redakteur und Mitherausgeber der von ihm mitbegründeten Reihe "Kritische Medizin" (bis dahin 52 Bände) im Argument-Verlag; danach Mitglied des Redaktionsbeirats.
Forschungsprojekte

  • Ausbildungsziel und Ausbildungsinhalte im Medizinstudium und in der Weiterbildung zum Facharzt
  • Reform der Prüfungen im Medizinstudium
  • Die Geschichte der ärztlichen Ausbildung
  • Soziale Orientierung im Medizinstudium, die neuen Fächer in der Ausbildungsordnung von 1970, insbesondere die Sozialmedizin im weiteren Sinne
  • Geschichte der Sozialhygiene/Sozialmedizin seit 1900
  • Politische Forderungen und strukturelle Veränderungen in den Gesundheitssystemen deutscher Staaten seit dem Kaiserreich
  • Ziele der Besatzungsmächte und der deutschen Verwaltungen in der Gesundheitspolitik und ihre Umsetzung in beiden deutschen Staaten nach 1945 und 1948
  • Wissenschaftspolitik und Medizinische Fakultäten in den deutschen Staaten nach 1933 und nach 1945
  • Medizinische Hochschullehrer, ihre Spielräume, ihre Abhängigkeit von politischen Vorgaben, Widerstand gegen und Integration in die politischen Systeme der 1930-er bis 1950-er Jahre
  • Biographische Arbeiten zu Repräsentanten der Hochschulmedizin